Wenn Eltern in den Wochen vor der Empfängnis Alkohol trinken, kann das beim Kind zu Hirnschäden führen. Das gilt auch für Väter. Darauf deuten zumindest Versuche mit Mäusen hin. Ähnliche Veränderungen finden sich auch bei männlichen Kindern mit FAS.
Mütter, die während der Schwangerschaft Alkohol trinken, können ihren Kindern schwere Schäden zufügen: Das Fetale Alkoholsyndrom (FAS) geht mit Hirnschäden, Lern- und Verhaltensstörungen einher. Manche Kinder zeigen auch typische Gesichtsveränderungen. Nicht selten sind sie lebenslang auf Hilfe angewiesen.
Doch gehen alkoholbedingte Schädigungen des Kindes tatsächlich ausschließlich von der Mutter aus? Das haben Forscherinnen und Forscher der Texas A&M University untersucht.
Verändertes Gesicht, kleineres Gehirn
Ihre Experimente mit Mäusen wecken Zweifel an dieser Überzeugung: Sie zeigen, dass Alkoholkonsum vor der Zeugung sowohl beim Vater als auch bei der Mutter die Entwicklung der Nachkommen erheblich stört.
Mäusebabys, deren Eltern vor der Zeugung Zugang zu Alkohol hatten, wiesen Entwicklungsstörungen des Gehirns und des Gesichts auf. Die Forschenden stellten unter anderem fest
Eine Forschungsgruppe beschreibt im „British Journal of Pharmacology“, dass alkoholabhängige Mäuse nach einem Alkoholentzug schmerzempfindlicher sind. Dies galt auch für etwa die Hälfte der Mäuse, die „Gelegenheitstrinker“ waren. Dahinter standen jedoch unterschiedliche Mechanismen. Die alkoholabhängigen Mäuse empfanden während des Alkoholentzugs Schmerz bei Reizen, die normalerweise noch keinen Schmerz auslösen. Wurde den Mäusen anschließend wieder Alkohol verabreicht, nahm ihre Schmerzempfindlichkeit deutlich ab. Auch etwa die Hälfte der Mäuse, denen Alkohol verabreicht wurde, die aber nicht abhängig waren, waren während des Alkoholentzugs schmerzempfindlicher. Bei ihnen konnte der Alkohol die Schmerzen aber nicht rückgängig machen. Sowohl bei den süchtigen als auch bei den nicht süchtigen Tieren waren vermehrt Entzündungstoffe nachweisbar, die sich jedoch voneinander unterschieden. Dies lässt vermuten, dass unterschiedliche Mechanismen am Werk sind, die den Schmerz verursachen. Gleichzeitig bieten die Erkenntnisse die Möglichkeit, die Entzündungstoffe gezielt mit Medikamenten zu blockieren, um alkoholbedingte Schmerzen zu bekämpfen. Dr. Vittoria Borgonetti vom kalifornischen Scripps Research Institute in La Jolla: „Diese beiden Arten von Schmerzen sind sehr unterschiedlich. Deshalb ist es wichtig, zwischen ihnen zu unterscheiden und unterschiedliche Behandlungsmethoden für jede Art zu entwickeln. Die Leiterin der Arbeitsgruppe, Dr. Marisa Roberto, fügte hinzu: „Es besteht ein dringender Bedarf, die Beziehung zwischen chronischen Schmerzen und Alkoholabhängigkeit besser zu verstehen. Schmerzen sind ein weit verbreitetes Symptom bei Patienten mit Alkoholabhängigkeit und ein Grund dafür, dass die Menschen weiter trinken“. Alkohol schädigt bei übermäßigem und dauerhaftem Konsum die Nerven, was zu chronischen Schmerzen und anderen Symptomen führt. Alkoholmissbrauch kann auch die Verarbeitung von Schmerzsignalen im Gehirn verändern und das Immunsystem aktivieren. Dies wiederum kann zu einem erhöhten Alkoholkonsum führen. Wird auf Alkohol verzichtet, führt der Entzug häufig zu Allodynie, einer Überempfindlichkeit, bei der ein harmloser Reiz als schmerzhaft empfunden wird. Quelle: DOI 10.1111/bph.16091
Selbstverletzungen können vor allem die Angehörigen der Betroffenen in Sorge und Panik versetzen. Dabei sind sie längst nicht immer Zeichen einer psychischen Störung oder Erkrankung. Ein Experte erklärt, warum sich Menschen „ritzen“, wo Betroffene Hilfe finden und wie Eltern am besten mit dem selbstverletzenden Verhalten ihres Kindes umgehen. Klick auf Weiterlesen. Dort ist der Link zum Video.
Mit Scherben oder Rasierklingen: Wenn Jugendliche sich „ritzen“, steckt meist ein ganz bestimmter Grund dahinter. Und der ist in den meisten Fällen von Selbstverletzung im Kern der gleiche, weiß der Psychotherapeut Dipl.-Psych. Markus Volmer aus Hamburg.
„Ritzen“: Krankheit oder Symptom?
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