Schwangere sollten vorsorglich auf Cannabis verzichten: Untersuchungen an Rhesusaffen liefern neue Hinweise darauf, dass der Wirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol) die Entwicklung eines ungeborenen Kindes nachhaltig stören kann.
Die Legalisierung von Cannabis scheint die Zahl der Cannabisvergiftungen zu erhöhen. Vor allem Kinder seien stärker gefährdet, berichtet das Forschungsteam der Zeitschrift Addiction. Quelle: DOI 10.1111/add.16280
Die Übersicht fasst die Ergebnisse von 30 Studien zusammen, die insgesamt einen allgemeinen Anstieg der Drogenabhängigkeit nach der Legalisierung oder Entkriminalisierung von Cannabis zeigen. In Studien zum medizinischen Konsum von Cannabis war das Vergiftungsrisiko höher als in Studien zum Freizeitkonsum. Allerdings zeigten Studien, die keinen Gesamtanstieg der Toxizität zeigten, in Subgruppenanalysen häufig ein erhöhtes Risiko, z. B. bei Kindern oder auf der Intensivstation aufgenommenen Personen.
Dr. Rose Cairns von der Universität Sydney fasste zusammen: „Obwohl die Forschungsergebnisse recht gemischt sind, deuten fast alle auf einen Anstieg der Zahl von Cannabisvergiftungen nach der Änderung der Cannabisgesetze hin.“ Die Legalisierung wird wahrscheinlich zu einem Anstieg des Cannabiskonsums und damit zu einer Zunahme von Vergiftungen führen. Vielleicht denken mehr Leute: Wenn es legal ist, muss es sicher sein.
Cairns bemerkte weiter: „Der Konsum von Esswaren wie Gelees und mit Cannabis angereicherter Schokolade scheint ein wesentlicher Faktor für die Zunahme von Vergiftungen zu sein, insbesondere bei Kindern.“ Die Wirkung von essbarem Cannabis tritt später auf als beim Rauchen. Dies führt zu einem höheren Vergiftungsrisiko, da Menschen dazu neigen, größere Mengen zu sich zu nehmen. Das ist besorgniserregend, da solche Lebensmittel für Kinder besonders attraktiv sind.
Eine Cannabisvergiftung verursacht Lethargie, Schläfrigkeit, Schwindel, Hyperdruck, Herzklopfen, erhöhte Herzfrequenz, Übelkeit, Erbrechen, Reizbarkeit, Unruhe, Koma und Depression des Zentralnervensystems. Besonders bei Kindern besteht die Gefahr schwerer Vergiftungen bis hin zum Koma und schwerwiegenden Auswirkungen auf das Nervensystem und das Herz-Kreislauf-System.
Der Griff zur Zigarette ist nicht mehr cool – und schon gar nicht gesund. Der Weg zur Nüchternheit ist schwierig, aber zumindest können die Entzugserscheinungen gelindert werden. Tabakkonsum ist eine der häufigsten vermeidbaren Todesursachen und führt zu unzähligen vorzeitigen Todesfällen und vielen vermeidbaren chronischen Krankheiten. Allerdings sind Millionen Menschen in Deutschland nicht in der Lage, suizidales Verhalten zu stoppen. Rauchen ist eine Sucht. Sucht tritt sowohl auf physischer als auch auf psychischer Ebene auf und wird im ICD-10 als „durch Tabak verursachte psychische Gesundheits- und Verhaltensstörungen“ (F17.2) definiert. Die Patienten verspüren ein starkes Verlangen nach dem Suchtmittel und haben nur eine eingeschränkte Kontrolle über den Konsum. Sie nehmen dafür Körperverletzung in Kauf.