Zukünftig wird es weitere Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit leichter oder mittelschwerer Depression geben. Auch das Innovationskomitee des Joint Commonwealth Committee (G-BA) empfiehlt Sporttherapie als Alternative zur reinen Psychotherapie. Die Vorteile liegen auf der Hand. Sporttherapie und Gesundheit Sport ist sofort und niedrigschwellig verfügbar, im Gegensatz zur Psychotherapie, bei der Patienten mit Depressionen typischerweise mehrere Monate warten müssen. Bisher fehlten Beweise dafür, dass Sporttherapieprogramme bei der Behandlung von Depressionen helfen können. Wie Heisel zusammenfasste, waren die Ergebnisse sehr eindeutig. „Beide Behandlungen haben sich als sehr wirksam erwiesen und sind sechs Monate später immer noch genau gleich.“ Umgekehrt benötigten 80 % der Patienten nach 4 Monaten Sporttherapie keine weitere Behandlung, die Psychotherapie wurde jedoch in den meisten Fällen fortgesetzt. Professor Joseph Hecken, Vorsitzender des G-bA-Innovationsausschusses, sagte: „Die Ergebnisse der STEP. De-Projektforschung sind so überzeugend, dass der Innovationsausschuss eindeutig entschlossen ist, sie in die Standardversorgung zu überführen. Ich stimme zu“, sagte er. Die Patienten der Studie erhielten Bewegungstherapie oder Psychotherapie zur Behandlung leichter bis mittelschwerer Depressionen. Wichtig ist, dass die Sporttherapiegruppe auch von einem Psychotherapeuten begleitet wurde.
Menschen, die sich häufig Sorgen machen, womöglich gar depressiv sind oder an einer Angststörung leiden, haben kein erhöhtes Risiko für Krebs. Das belegt jetzt eine große Studie. Es ist eine weit verbreitete Annahme, dass Depressionen und Angststörungen das Risiko für die Entstehung von Krebs erhöhen. In Studien konnte ein solcher Zusammenhang in der Vergangenheit teilweise bestätigt werden, teilweise war aber auch keine oder nur eine geringfügige Assoziation zu sehen. Nun ist ein Forschungsteam der Universität Groningen in den Niederlanden dieser Frage erneut – und sehr gründlich – nachgegangen. Im Fachjournal „Cancer“ veröffentlichten die Forschenden ihre Ergebnisse, die sie aus der Analyse von 18 prospektiven Studienkohorten mit insgesamt mehr als 300.000 Teilnehmern in den Niederlanden, Großbritannien, Norwegen und Kanada ableiteten. Berücksichtigt wurde, ob bei den Studienteilnehmern eine Depression oder eine Angststörung diagnostiziert worden war oder ob sie auf einem Fragebogen depressive oder ängstliche Symptome angegeben hatten. Dies wurde mit den Neuerkrankungen an Krebs während einer Nachbeobachtungszeit von bis zu 26 Jahren abgeglichen. Dabei ergab sich generell kein Zusammenhang zwischen Depression oder Angst und dem Krebsrisiko. Krebspatienten könnten auf der Grundlage dieser Ergebnisse beruhigt werden: Sie seien nicht selbst an ihrer Erkrankung „schuld“, weil sie in der Vergangenheit depressiv oder ängstlich gewesen sind, fassen die Autoren zusammen. Wie Depression und Angsterkrankungen, ungesunde Verhaltensweisen und das Risiko für Lungenkrebs sowie andere Tabakrauch-abhängige Tumorarten zusammenhängen, solle aber noch weiter erforscht werden.
Quelle: DOI 10.2196/44922
Erwachsene, für die soziale Medien problematisch geworden sind oder deren psychische Gesundheit von ihrer Nutzung profitiert hat. Dies geht aus einer neuen Studie im Journal of Medical Internet Research hervor.
In mehr als einem Drittel (39 Prozent) von 23 Studien mit Teilnehmern aus der ganzen Welt verbesserten Social-Media-Interventionen das psychische Wohlbefinden. Besonders auffällig war dies bei depressiven Symptomen, bei denen in 70 Prozent der Studien eine deutliche Verbesserung festgestellt wurde. Therapiebasierte Interventionen waren am effektivsten und steigerten in 83 Prozent der Studien das psychische Wohlbefinden, verglichen mit 20 Prozent bei eingeschränkter Nutzung sozialer Medien und 25 Prozent bei keiner Nutzung sozialer Medien. Dr. Ruth Plackett vom University College London sagte: „Eine Reduzierung der Zeit, die Menschen in sozialen Medien verbringen, wird sich wahrscheinlich nicht positiv auf das psychische Wohlbefinden auswirken. Stattdessen sollte ein eher therapeutischer Ansatz gewählt und darüber nachgedacht werden, wie und warum wir uns mit sozialen Medien beschäftigen und wie.“ Wenn wir mit diesen Verhaltensweisen umgehen, können wir das psychische Wohlbefinden verbessern. Gesundheit“.
Eine problematische Nutzung sozialer Medien liegt dann vor, wenn sie von den anstehenden Aufgaben ablenkt und dadurch wichtige Aspekte des Lebens vernachlässigt werden. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass die problematische Nutzung sozialer Medien zu einem schlechten psychischen Wohlbefinden führen und Depressionen, Angstzustände, Stress und Einsamkeit verursachen kann.Melde dich für unseren kostenlosen Newsletter an und erhalte neue Gesundheitsthemen direkt in dein Postfach.