Sind getrennte Schlafzimmer wirklich gut für die Schlafgesundheit? Das fragen sich vielleicht Paare, die planen, in Zukunft getrennt zu übernachten – vor allem, wenn einer von ihnen unter Schlafstörungen leidet. Welche Vor- und Nachteile haben getrennte Schlafzimmer und leidet die Beziehung darunter? Klicke darauf, das ist der Link zum Video
Bis in die 1950er Jahre war es noch üblich, dass Paare getrennte Schlafzimmer hatten. Heutzutage ist uns dieser Gedanke fremd, da wir vor allem das Schlafen meist mit Beziehungsproblemen assoziieren. Dafür spricht aus wissenschaftlicher Sicht einiges, insbesondere wenn es um Schlafstörungen geht. Allerdings gibt es auch Nachteile, wenn sich Paare für getrennte Schlafzimmer entscheiden.
Gummibärchen mit Melatonin, die das Einschlafen erleichtern, sind als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich und liegen im Trend. Die Arbeitsgruppe Pädiatrie der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) empfiehlt jedoch, erst einmal andere Maßnahmen auszuprobieren, die einen guten Schlaf bei Kindern fördern. Bisher gebe es 33 hochwertige Studien, in denen die Wirkung von Melatonin bei Einschlafproblemen von Kindern untersucht wurden, erläuterte Prof. Dr. med. Ekkehart Paditz. Er war an der Entwicklung einer neuen Leitlinie zum Thema federführend beteiligt. Diese Studien umfassten Kinder mit verschiedenen Einschlafstörungen, teilweise in Kombination mit zugrunde liegenden Erkrankungen. Nicht alle kommen zu dem Ergebnis, dass Melatonin wirksam ist, zu bedenken sind aber Nebenwirkungen: In den USA wurde über mehrere Todesfälle von Kindern im ersten und zweiten Lebensjahr berichtet, die im zeitlichen Zusammenhang mit Melatonin-Überdosierungen standen. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass längerfristige Melatoningaben den Eintritt der Pubertät bei Jugendlichen beeinflussen könnten. Paditz rät von einer Behandlung in Eigenregie ab: „Kinder gehören zum Kinderarzt, wenn sich Eltern Sorgen in Bezug auf Schlafstörungen machen. Da Melatonin ein Hormon ist, sollten vor dessen Gabe immer erst ärztliche Abklärungen stehen.“ Von einer Einschlafstörung spricht man, wenn das Einschlafen mehrmals pro Woche länger als 30 Minuten dauert. Bevor zu Melatonin-Präparaten gegriffen wird, empfehlen Fachleute zunächst eine gute Schlafhygiene und Musik: „Schon in Keilschrifttexten aus Mesopotamien sind Babyschlaflieder zu finden, die zur Beruhigung beitragen sollten. Vielleicht ein Hinweis, dass man nicht immer zu Medikamenten greifen muss“, so Paditz. Wer nicht singen kann oder mag, kann auf Melodien von Mozart zurückgreifen: Sie verbesserten in Studien die Schlafqualität und waren fast so wirksam wie von der Mutter gesungene Schlaflieder.
Eine stärkere nächtliche Lichtexposition erhöht das Risiko psychischer Probleme. Dazu gehören Angstzustände, bipolare Störungen und der Schweregrad einer PTSD. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Vermeidung von nächtlichem Licht und die Einwirkung von hellem Licht tagsüber dazu beitragen können, psychischen Problemen vorzubeugen. Professor Sean Cain, der die Studie mit seinem Team in der Fachzeitschrift Nature Mental Health veröffentlichte, erklärte, dass sich unser Gehirn so entwickelt hat, dass es tagsüber bei hellem Licht und nachts am besten ohne Licht funktioniert. „Heutzutage trotzen die Menschen dieser Biologie, indem sie etwa 90 Prozent des Tages in Innenräumen unter elektrischem Licht verbringen, das im Vergleich zu natürlichen Hell-Dunkel-Zyklen tagsüber zu schwach und nachts zu hell ist. Das verwirrt unseren Körper.“ Wenn die Menschen das erkennen diese Entdeckung ist, wenn Licht einen großen Einfluss auf ihre geistige Gesundheit hat, können sie einfache Maßnahmen ergreifen, um ihr Wohlbefinden zu verbessern: Das bedeutet helles Licht am Tag und Dunkelheit in der Nacht. Quelle: DOI 10.1038/s44220-023-00135-8
Menschen, die nachts viel Licht erhielten, hatten ein um 30 Prozent höheres, Risiko für Depressionen, während diejenigen, die tagsüber mehr als durchschnittliches Licht erhielten, ein um 20 Prozent geringeres Risiko für Depressionen hatten. Laut einer Studie mit fast 87.000 Teilnehmern ähnelte die Erkrankung suizidalem Verhalten, Psychosen, bipolarer Störung, generalisierter Angststörung und posttraumatischer Belastungsstörung.