Hilfe für Betroffene und Angehörige
Hilfe zur Selbsthilfe |
Suche |
Angstlösende Medikamente
Angstlösende Medikamente, auch bekannt als Anxiolytika, werden zur Behandlung von Angststörungen eingesetzt. Bei Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) können angstlösende Medikamente Teil eines umfassenden Behandlungsplans sein, um die Symptome von Angst und innerer Unruhe zu lindern.
Diese Medikamente wirken auf das zentrale Nervensystem, indem sie bestimmte Neurotransmitter beeinflussen, die an der Regulation von Angst beteiligt sind, insbesondere Gamma-Aminobuttersäure (GABA). GABA ist ein inhibitorischer Neurotransmitter, der die neuronale Aktivität im Gehirn hemmt und beruhigende Wirkungen hat. Durch die Modulation von GABA-Rezeptoren können angstlösende Medikamente die Erregung im Gehirn reduzieren und somit Angstsymptome mildern.
Ein häufig verschriebenes angstlösendes Medikament bei Borderline-Persönlichkeitsstörung ist beispielsweise das Benzodiazepin Clonazepam. Es wirkt beruhigend, sedierend und muskelentspannend. Benzodiazepine werden jedoch in der Regel nur kurzfristig und unter strenger ärztlicher Überwachung eingesetzt, da sie ein hohes Abhängigkeitspotenzial haben und bei längerer Anwendung zu Toleranzentwicklung führen können.
Eine andere Klasse von angstlösenden Medikamenten, die bei BPS verwendet werden können, sind die sogenannten selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs). Diese Medikamente erhöhen die Verfügbarkeit von Serotonin, einem Neurotransmitter, der an der Regulation der Stimmung und der Angst beteiligt ist. SSRIs werden häufig zur Behandlung von Depressionen eingesetzt, können jedoch auch bei der Bewältigung von Angstsymptomen im Zusammenhang mit BPS helfen. Beispiele für SSRIs sind Fluoxetin, Sertralin und Escitalopram.
Es ist wichtig anzumerken, dass angstlösende Medikamente allein nicht ausreichend sind, um Borderline-Persönlichkeitsstörung umfassend zu behandeln. Sie sollten in der Regel in Verbindung mit Psychotherapie, wie der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT), angewendet werden. Psychotherapie zielt darauf ab, den Betroffenen dabei zu helfen, Bewältigungsstrategien zu erlernen, ihre Emotionen zu regulieren und zwischenmenschliche Fähigkeiten zu entwickeln. Die Kombination von Medikamenten und Psychotherapie kann einen ganzheitlichen Ansatz bieten, um die Symptome von BPS zu bewältigen und die Lebensqualität zu verbessern.
Die Verwendung von angstlösenden Medikamenten erfordert eine sorgfältige ärztliche Überwachung. Die Dosierung und Dauer der Anwendung sollten individuell angepasst werden, um maximale Wirksamkeit und minimale Nebenwirkungen zu gewährleisten. Es ist wichtig, die möglichen Risiken und Vorteile der Verwendung von angstlösenden Medikamenten mit einem qualifizierten Arzt zu besprechen, um die bestmögliche Behandlungsoption zu finden.