Kriseninterventionsmaßnahmen

Für Angehörige eines Borderliners ist es wichtig, sich über Kriseninterventionsmaßnahmen zu informieren und gemeinsam mit ihrem Angehörigen einen Sicherheitsplan zu erstellen. Borderline-Persönlichkeitsstörung kann mit suizidalen Gedanken oder selbstverletzendem Verhalten einhergehen, daher ist es entscheidend, dass Sie vorbereitet sind, um in solchen Krisensituationen angemessen zu reagieren.

Ein erster Schritt besteht darin, sich über Kriseninterventionsmaßnahmen zu informieren. Dies beinhaltet das Verständnis der Warnzeichen für eine Krise, wie zum Beispiel erhöhte Suizidgedanken oder ein vermehrtes Auftreten von selbstverletzendem Verhalten. Informieren Sie sich über die verfügbaren Ressourcen und Notfallkontakte, wie zum Beispiel Krisenhotlines oder Notfallpsychiatrien. Je besser Sie mit diesen Informationen vertraut sind, desto schneller können Sie handeln, wenn eine Krise auftritt.

Ein Sicherheitsplan ist ein dokumentierter Plan, der Schritte und Strategien enthält, um mit suizidalen Gedanken oder selbstverletzendem Verhalten umzugehen. Dieser Plan wird in Zusammenarbeit mit dem Angehörigen erstellt und sollte individuell auf seine Bedürfnisse zugeschnitten sein. Der Sicherheitsplan kann beispielsweise folgende Elemente enthalten:

  1. Frühwarnzeichen: Identifizieren Sie gemeinsam mit Ihrem Angehörigen die Anzeichen, die darauf hinweisen, dass er sich in einer Krise befindet. Dies können bestimmte Gedanken, Emotionen oder Verhaltensweisen sein. Durch das Erkennen dieser Frühwarnzeichen können Sie schneller reagieren.

  2. Bewältigungsstrategien: Erarbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Angehörigen Strategien, die ihm helfen, mit Krisensituationen umzugehen. Dies können Aktivitäten sein, die Ablenkung bieten, wie zum Beispiel das Hören beruhigender Musik, das Lesen eines Buches oder das Ausführen einer beruhigenden Tätigkeit. Notieren Sie diese Strategien im Sicherheitsplan.

  3. Unterstützende Kontakte: Listen Sie wichtige Kontaktpersonen auf, die in einer Krise kontaktiert werden können. Dies können Therapeuten, Psychiater, Vertrauenspersonen oder Notfallkontakte sein. Notieren Sie deren Namen, Telefonnummern und Adressen im Sicherheitsplan.

  4. Ablenkungstechniken: Sammeln Sie gemeinsam Ideen für Ablenkungstechniken, die helfen können, wenn Ihr Angehöriger suizidale Gedanken hat oder selbstverletzendes Verhalten auftritt. Dies könnten Aktivitäten sein, die beruhigend oder ablenkend wirken, wie zum Beispiel Malen, Schreiben, Sport treiben oder Musik hören.

  5. Notfallmaßnahmen: Legen Sie klare Schritte fest, die im Falle einer akuten Krise unternommen werden sollten. Dies kann beinhalten, wie Sie Hilfe herbeirufen, welche Notfallnummern gewählt werden sollten oder wie Sie die Sicherheit Ihres Angehörigen gewährleisten können.

Der Sicherheitsplan sollte an einem zugänglichen Ort aufbewahrt werden, damit er im Notfall leicht gefunden werden kann. Es ist wichtig, dass Sie regelmäßig mit Ihrem Angehörigen über den Sicherheitsplan sprechen, um sicherzustellen, dass er aktuell ist und an seine Bedürfnisse angepasst wird.

Denken Sie daran, dass ein Sicherheitsplan kein Ersatz für professionelle Hilfe ist. Es ist wichtig, dass Sie im Falle einer Krise sofort professionelle Unterstützung suchen, wie zum Beispiel einen Therapeuten oder eine psychiatrische Einrichtung. Der Sicherheitsplan dient dazu, schnelle und angemessene Maßnahmen zu ergreifen, bis professionelle Hilfe eintrifft.

Indem Sie sich über Kriseninterventionsmaßnahmen informieren und gemeinsam mit Ihrem Angehörigen einen Sicherheitsplan erstellen, zeigen Sie ihm Ihre Unterstützung und bieten ihm eine strukturierte Herangehensweise an den Umgang mit suizidalen Gedanken oder selbstverletzendem Verhalten. Dies kann dazu beitragen, dass er sich sicherer und besser unterstützt fühlt und im Falle einer Krise angemessen reagieren kann.

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