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Chronisches Gefühl der Leere
Das chronische Gefühl der Leere ist ein zentrales Merkmal der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). Menschen, die mit dieser Störung diagnostiziert werden, empfinden oft eine andauernde Leere, die ihr Leben stark beeinflusst. Dieses Gefühl kann schwer zu definieren sein, da es sich nicht nur um eine vorübergehende emotionale Leere handelt, sondern um einen tiefgreifenden Zustand, der über einen längeren Zeitraum besteht.
Die Betroffenen beschreiben dieses Gefühl oft als einen Mangel an innerer Erfüllung, Sinn oder Zufriedenheit. Sie haben das Gefühl, dass etwas in ihnen fehlt, und sind emotional ausgehöhlt oder leer, selbst wenn äußerlich betrachtet alles normal erscheint. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese innere Leere unabhängig von äußeren Umständen oder Erfolgen besteht. Die Betroffenen können ein scheinbar normales Leben führen, aber dennoch dieses chronische Gefühl der Leere in sich tragen.
Diese Leere kann zu emotionaler Instabilität führen, was sich in starken Stimmungsschwankungen, intensiven emotionalen Reaktionen und einem Gefühl der inneren Leere äußern kann. Die Betroffenen können sich manchmal überfordert oder gereizt fühlen und haben Schwierigkeiten, ihre Emotionen angemessen zu regulieren. Dies kann zu Impulsivität und riskantem Verhalten führen, da sie versuchen, die innere Leere zu füllen oder sich von ihr abzulenken.
Um mit diesem chronischen Gefühl der Leere umzugehen, können Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung verschiedene Verhaltensweisen entwickeln, um vorübergehende Erleichterung zu finden. Einige greifen möglicherweise zu Drogen oder Alkohol, um ihre Emotionen zu betäuben oder zu entkommen. Andere könnten sich in riskante Verhaltensweisen stürzen, wie z. B. impulsiven Sexualverhalten, exzessivem Essen, übermäßigem Sport oder selbstverletzendem Verhalten.
Es ist wichtig anzumerken, dass diese Bewältigungsmechanismen nur vorübergehende Linderung bieten und langfristig negative Auswirkungen haben können. Das Verhalten kann sich zu einem Teufelskreis entwickeln, bei dem die Betroffenen sich nach immer mehr Stimulation sehnen, um die innere Leere zu kompensieren, was zu noch impulsiverem und riskanterem Verhalten führen kann.
Die Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung und des chronischen Gefühls der Leere erfordert in der Regel eine umfassende therapeutische Unterstützung. Eine wirksame Behandlung umfasst oft eine Kombination aus Psychotherapie, Medikamenten und Selbsthilfestrategien. Therapieansätze wie die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) können den Betroffenen helfen, ihre Emotionsregulation zu verbessern, alternative Bewältigungsstrategien zu erlernen und einen stabileren Sinn für Selbstwert und Identität zu entwickeln.
Es ist wichtig anzuerkennen, dass das chronische Gefühl der Leere für Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung eine sehr belastende Erfahrung sein kann. Mit angemessener Unterstützung und Behandlung können Menschen jedoch lernen, mit diesem Gefühl umzugehen, ihre Lebensqualität zu verbessern und gesündere Bewältigungsmechanismen zu entwickeln, um die innere Leere zu überwinden.