Dysfunktionale Bewältigungsmechanismen

Dysfunktionale Bewältigungsmechanismen spielen eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit Angehörigen von Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). Borderliner können eine Vielzahl von ungesunden Strategien zur Bewältigung von Stress, Emotionen und zwischenmenschlichen Konflikten entwickeln.

Menschen mit BPS können aufgrund ihrer emotionalen Instabilität und impulsiven Natur Schwierigkeiten haben, mit stressigen Situationen umzugehen. Sie können dazu neigen, zu extremen Maßnahmen zu greifen, um ihre inneren Konflikte zu lindern oder ihre emotionalen Schmerzen zu betäuben. Dazu gehören selbstverletzendes Verhalten, wie das Schneiden der Haut, übermäßiger Alkohol- oder Drogenkonsum, riskantes Verhalten, Essstörungen oder andere Formen der Selbstzerstörung.

Diese dysfunktionalen Bewältigungsmechanismen können für Angehörige von Borderlinern belastend und schwer zu verstehen sein. Sie können sich machtlos fühlen und sich fragen, wie sie ihren geliebten Menschen am besten unterstützen können. Es ist wichtig zu erkennen, dass diese Bewältigungsmechanismen nicht unbedingt aus mangelnder Willenskraft oder schlechtem Charakter resultieren, sondern oft als Versuch dienen, mit den intensiven emotionalen Turbulenzen umzugehen, mit denen Borderliner konfrontiert sind.

Für Angehörige ist es wichtig, einfühlsam und geduldig zu sein. Es kann hilfreich sein, sich über BPS zu informieren und zu verstehen, dass diese dysfunktionalen Bewältigungsmechanismen oft Teil der Erkrankung sind. Durch ein unterstützendes Umfeld und den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung kann den Betroffenen geholfen werden, gesündere Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Angehörige können auch die Bedeutung professioneller Hilfe und Therapie für den Borderliner betonen. Eine therapeutische Behandlung, wie beispielsweise die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT), kann dabei helfen, dysfunktionale Bewältigungsmechanismen zu erkennen, alternative Strategien zu erlernen und gesündere Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Die Einbindung von Angehörigen in die Therapie kann auch dazu beitragen, das Verständnis und die Unterstützung für den Betroffenen zu stärken.

Es ist wichtig anzumerken, dass Angehörige nicht allein für die Veränderung der Bewältigungsmechanismen des Betroffenen verantwortlich sind. Jeder Mensch ist für seine eigene Heilung und Veränderung verantwortlich. Angehörige können jedoch eine unterstützende Rolle spielen, indem sie Unterstützung und Ressourcen bereitstellen, den Zugang zur Behandlung erleichtern und eine unterstützende Umgebung schaffen, in der der Betroffene gesündere Bewältigungsstrategien entwickeln kann.

Insgesamt ist es wichtig, dass Angehörige von Borderlinern Verständnis und Geduld zeigen. Die Unterstützung bei der Entwicklung gesunder Bewältigungsstrategien kann dazu beitragen, dass der Betroffene eine stabilere emotionale Gesundheit erreicht und besser mit den Herausforderungen des Alltags umgehen kann.

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