Borderline-Therapie von Rückschlägen gekennzeichnet

 

Wenn du als Unterstützende/r oder Angehörige/r in die Borderline-Therapie involviert bist, ist es wichtig, sich auf mögliche Rückschläge einzustellen. Es ist durchaus möglich, dass trotz Fortschritten und Therapiefortschritten immer wieder Situationen auftreten, in denen sich bestimmte Verhaltensweisen, wie zum Beispiel Aggressionen, erneut zeigen. In solchen Momenten ist es entscheidend, diese Reaktionen nicht persönlich zu nehmen und nicht mit ähnlichen Verhaltensweisen zu reagieren.

Es ist hilfreich, sich bewusst zu machen, dass diese Verhaltensweisen nicht das Ergebnis einer persönlichen Abneigung oder Provokation sind, sondern Ausdruck der Erkrankung selbst. Die Ursache für das Verhalten liegt in der Borderline-Störung, nicht in der Person selbst. Daher ist es wichtig, zu vermeiden, das Verhalten rational oder emotional erklären zu wollen, da die Denkmuster und Gefühle des Betroffenen oft schwer nachvollziehbar sind.

Stattdessen kann es hilfreich sein, sich in die schwierige Gefühlslage des Betroffenen hineinzuversetzen und Empathie zu zeigen. Versuche zu verstehen, dass der Betroffene möglicherweise mit inneren Konflikten, Ängsten und emotionalen Turbulenzen kämpft, die zu seinen Reaktionen führen. Indem du einfühlsam und verständnisvoll bist, kannst du dazu beitragen, dass der Betroffene sich unterstützt und verstanden fühlt.

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass es in solchen Momenten auch wichtig ist, deine eigenen Grenzen zu wahren und auf deine eigene Sicherheit und Wohlbefinden zu achten. Wenn die Situation eskaliert oder du dich überfordert fühlst, ist es ratsam, professionelle Unterstützung hinzuzuziehen, sei es von einem Therapeuten, einer Selbsthilfegruppe oder anderen unterstützenden Netzwerken.

Trotz der Herausforderungen, die Rückschläge mit sich bringen können, solltest du dem Betroffenen immer wieder signalisieren, dass du für ihn da bist und ihn unterstützt. Zeige ihm, dass du sein Bündnispartner bist und dass du bereit bist, ihn auf seinem Weg der Genesung zu begleiten. Dies erfordert Geduld, Durchhaltevermögen und eine konstante Bereitschaft, dich mit den Herausforderungen der Borderline-Störung auseinanderzusetzen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Borderline-Therapie ein kontinuierlicher Prozess ist, der Höhen und Tiefen mit sich bringt. Es gibt keine schnelle Lösung oder Heilmittel für die Erkrankung. Indem du dich weiterhin über Borderline informierst, Unterstützung suchst und deine eigene psychische Gesundheit pflegst, kannst du als Angehörige/r eine wertvolle Rolle bei der Unterstützung des Betroffenen spielen und ihm dabei helfen, mit den Herausforderungen umzugehen, die mit der Borderline-Störung einhergehen.

 

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