Verzweifelter Versuch, nicht verlassen zu werden

Ein verzweifelter Versuch, nicht verlassen zu werden, ist ein wichtiges Kriterium für die Diagnose einer Borderline-Persönlichkeitsstörung. Es bezieht sich auf die intensive Angst vor dem Verlassenwerden oder der Ablehnung durch andere Menschen, unabhängig davon, ob diese Angst real oder eingebildet ist.

Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung empfinden häufig eine tiefe Furcht vor dem Verlust von Beziehungen oder dem Verlassenwerden durch nahestehende Personen. Diese Angst kann derart stark sein, dass sie zu extremen und irrationalen Handlungen oder Verhaltensweisen führt, die darauf abzielen, die Beziehungen aufrechtzuerhalten oder den Verlust von nahestehenden Personen zu verhindern.

Die verzweifelten Versuche, nicht verlassen zu werden, können sich auf verschiedene Weisen manifestieren. Ein häufiges Verhaltensmuster besteht darin, sich übermäßig anzupassen, um den Bedürfnissen und Wünschen anderer gerecht zu werden, in der Hoffnung, dadurch deren Aufmerksamkeit und Zuneigung zu gewinnen. Diese übertriebene Anpassung kann dazu führen, dass die eigene Identität vernachlässigt oder sogar aufgegeben wird, da die betroffene Person ihre eigenen Bedürfnisse und Meinungen hintanstellt, um die Beziehung zu erhalten.

Darüber hinaus sind extreme Stimmungsschwankungen ein häufiges Merkmal bei Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung. Sie können von intensiver Angst und Verzweiflung über die mögliche Ablehnung oder den Verlust einer Bezugsperson bis hin zu Wut und Frustration reichen. Diese emotionalen Ausbrüche können sich auch auf die Beziehungen auswirken und dazu dienen, die Aufmerksamkeit und Nähe anderer zu erhalten.

Manipulation ist ein weiteres Verhaltensmuster, das bei dem verzweifelten Versuch, nicht verlassen zu werden, auftreten kann. Betroffene können versuchen, andere durch manipulative Taktiken wie Schuldzuweisungen, emotionalen Druck oder das Spielen mit den Gefühlen anderer dazu zu bringen, bei ihnen zu bleiben. Sie können auch versuchen, ihre Bedürfnisse auf ungesunde Weise zu erfüllen, indem sie die Kontrolle über andere erlangen oder diese emotional von anderen Beziehungen isolieren.

Impulsives Verhalten kann ebenfalls eine Rolle spielen. Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung können impulsiv handeln, um die Aufmerksamkeit und Nähe anderer zu gewinnen. Dies kann sich in riskantem Verhalten wie Drogenmissbrauch, promiskuitivem Sexualverhalten, selbstverletzendem Verhalten oder plötzlichen Wutausbrüchen äußern. Diese impulsiven Handlungen dienen oft dazu, die Beziehung zu einer nahestehenden Person aufrechtzuerhalten oder den Verlust zu verhindern.

Insgesamt zeigen Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung einen verzweifelten Versuch, nicht verlassen zu werden, der sich in übermäßiger Anpassung, extremen Stimmungsschwankungen, Manipulation und impulsivem Verhalten äußern kann. Diese Verhaltensweisen sind Reaktionen auf die intensive Angst vor dem Verlust von Beziehungen und der Ablehnung durch andere. Es ist wichtig anzumerken, dass nicht alle Personen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung zwangsläufig diese spezifischen Verhaltensweisen aufweisen, da die Symptome und Ausprägungen der Störung individuell variieren können.

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