Zwischenmenschliche Fertigkeiten

Zwischenmenschliche Fertigkeiten spielen eine bedeutende Rolle im Zusammenhang mit Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). Menschen mit BPS haben oft Schwierigkeiten in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen, was zu Konflikten, Missverständnissen und instabilen Beziehungen führen kann. Zwischenmenschliche Fertigkeiten beziehen sich auf die Fähigkeiten und Kompetenzen, die benötigt werden, um gesunde und stabile Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten.

Für Borderline-Patient:innen ist es häufig eine Herausforderung, ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen, auszudrücken und angemessen zu kommunizieren. Oftmals fühlen sie sich in sozialen Situationen unsicher, haben Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen und Konflikte zu bewältigen. Dies kann zu Spannungen in den Beziehungen führen und das Wohlbefinden aller Beteiligten beeinträchtigen.

Die Entwicklung von zwischenmenschlichen Fertigkeiten in der Behandlung von BPS zielt darauf ab, die Kommunikation, das Verständnis und die Beziehungsfähigkeiten der Betroffenen zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise folgende Aspekte:

  1. Empathie: Die Fähigkeit, sich in die Perspektive anderer Menschen hineinzuversetzen und ihre Gefühle und Bedürfnisse zu verstehen. Borderline-Patient:innen lernen, sich sensibler auf die Emotionen anderer Menschen einzustellen und empathisch zu reagieren.

  2. Kommunikation: Die Verbesserung der verbalen und nonverbalen Kommunikationsfertigkeiten ist entscheidend. Borderline-Patient:innen lernen, ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse klar auszudrücken, aber auch aktiv zuzuhören und die Kommunikation anderer Menschen zu verstehen.

  3. Konfliktlösung: Borderline-Patient:innen können Schwierigkeiten haben, Konflikte angemessen zu bewältigen. Sie lernen Strategien zur Konfliktlösung, wie beispielsweise das Verhandeln von Lösungen, das Finden von Kompromissen und das Einsetzen von konstruktiver Kommunikation, um Konflikte in Beziehungen zu minimieren.

  4. Grenzen setzen: Borderline-Patient:innen haben oft Schwierigkeiten, ihre eigenen Grenzen zu erkennen und zu setzen. Sie lernen, ihre persönlichen Grenzen zu respektieren und sie anderen Menschen deutlich zu kommunizieren. Dies hilft, gesunde Beziehungen aufzubauen und sich vor Ausbeutung oder Überforderung zu schützen.

  5. Soziale Unterstützung: Borderline-Patient:innen können von einem stabilen sozialen Netzwerk profitieren. Sie lernen, soziale Unterstützung zu suchen, Beziehungen aufzubauen und sich in ihrer Umgebung wohlzufühlen.

Die Entwicklung dieser zwischenmenschlichen Fertigkeiten erfordert Zeit, Übung und therapeutische Unterstützung. Durch gezieltes Training und praktische Übungen in der Therapie können Borderline-Patient:innen ihre zwischenmenschlichen Fertigkeiten stärken und ihre Beziehungen verbessern. Eine verbesserte Kommunikation, Konfliktlösung und Empathie tragen dazu bei, die Beziehungsqualität zu steigern und das allgemeine Wohlbefinden der Betroffenen zu verbessern.

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