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BPS und die Pubertät bei Mädchen
Wenn ein Mädchen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) in die Pubertät eintritt, können sich die emotionalen und psychischen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert ist, verstärken. Die Pubertät selbst ist bereits eine Phase des Umbruchs und der Veränderungen, und für Jugendliche mit BPS kann dies besonders herausfordernd sein.
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist durch intensive Stimmungsschwankungen, instabile zwischenmenschliche Beziehungen, Impulsivität, ein instabiles Selbstbild und ein gestörtes Gefühl der eigenen Identität gekennzeichnet. Diese Merkmale können sich während der Pubertät verstärken und sich auf verschiedene Aspekte des Lebens eines Mädchens auswirken.
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Emotionale Instabilität: Mädchen mit BPS können während der Pubertät mit einer erhöhten emotionalen Intensität konfrontiert sein. Sie können häufiger intensive Stimmungsschwankungen erleben, von intensiver Freude zu plötzlicher Wut oder Traurigkeit. Die Hormonveränderungen, die mit der Pubertät einhergehen, können die emotionalen Schwankungen verstärken und zu einer erhöhten emotionalen Labilität führen.
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Beziehungsdynamik: Die instabilen zwischenmenschlichen Beziehungen, die typisch für Borderline-Persönlichkeitsstörungen sind, können sich während der Pubertät weiter manifestieren. Mädchen mit BPS können Schwierigkeiten haben, enge und stabile Freundschaften aufrechtzuerhalten. Sie können mit Konflikten in ihren Beziehungen zu Gleichaltrigen oder sogar zu Familienmitgliedern konfrontiert sein. Die Unsicherheit über die eigene Identität und das gestörte Selbstbild können auch dazu führen, dass sie Schwierigkeiten haben, sich in Beziehungen angemessen einzubringen.
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Selbstwertgefühl und Körperbild: Während der Pubertät durchläuft der Körper eines Mädchens zahlreiche Veränderungen. Diese Veränderungen können das Selbstwertgefühl und das Körperbild beeinflussen, insbesondere bei Mädchen mit BPS, die bereits ein gestörtes Selbstbild haben können. Sie können Schwierigkeiten haben, ihre sich verändernden Körper anzunehmen und können sich mit negativen Gedanken über ihr Aussehen oder ihren Wert beschäftigen.
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Impulsivität und riskantes Verhalten: Die Impulsivität, die bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung häufig vorkommt, kann während der Pubertät verstärkt auftreten. Mädchen mit BPS können dazu neigen, risikoreiches Verhalten zu zeigen, wie zum Beispiel ungeschützten Geschlechtsverkehr, Substanzmissbrauch oder selbstverletzendes Verhalten. Dies kann auf den Wunsch nach Stimulation, emotionaler Entlastung oder der Schwierigkeit zurückzuführen sein, mit intensiven Emotionen umzugehen.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Mädchen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung die gleichen Erfahrungen während der Pubertät machen. Jeder Mensch ist einzigartig und individuell. Einige Mädchen mit BPS können während der Pubertät eine Verbesserung in ihrer Symptomatik erleben, während andere mit zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert sein können.
Für Angehörige eines Mädchens mit BPS während der Pubertät ist es wichtig, Verständnis und Unterstützung zu bieten. Eine professionelle Behandlung, wie zum Beispiel Psychotherapie, kann für Jugendliche mit BPS besonders hilfreich sein, um mit den Herausforderungen der Pubertät umzugehen. Angehörige können auch Unterstützung suchen, um besser zu verstehen, wie sie ihrer Tochter helfen können und wie sie selbst mit den Herausforderungen umgehen können, die mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung einhergehen.