Hilfe für Betroffene und Angehörige
Hilfe zur Selbsthilfe |
Suche |
Neun Kriterien
Die Diagnose von Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) erfolgt anhand einer Reihe von Kriterien, die von professionellen medizinischen Fachkräften verwendet werden. Die folgende Beschreibung bietet eine detaillierte Erklärung der ersten zwei Kriterien, die von der DBT Selbsthilfegruppe in Duisburg genannt wurden.
-
Chronisches Gefühl der Leere: Eine Person, die mit Borderline-Persönlichkeitsstörung diagnostiziert wird, erlebt oft ein tiefgreifendes und andauerndes Gefühl der Leere. Dieses Gefühl kann schwer zu definieren sein, aber es wird oft als ein Mangel an innerer Erfüllung, Sinn oder Zufriedenheit beschrieben. Die Betroffenen können das Gefühl haben, dass etwas in ihnen fehlt, dass sie emotional ausgehöhlt oder leer sind, selbst wenn sie von außen betrachtet ein normales Leben führen. Dieses chronische Gefühl der Leere kann zu emotionaler Instabilität, Impulsivität und dem Wunsch führen, diese innere Leere durch verschiedene Verhaltensweisen wie Drogenmissbrauch, übermäßiges Essen oder riskantes Verhalten zu füllen.
-
Verzweifelter Versuch, nicht verlassen zu werden: Ein weiteres Kriterium für die Borderline-Diagnose ist der verzweifelte Versuch, nicht verlassen zu werden, unabhängig davon, ob die Angst vor Verlassenheit real oder eingebildet ist. Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung haben oft eine intensive Angst davor, von anderen verlassen oder abgelehnt zu werden. Diese Angst kann so stark sein, dass sie zu irrationalen Handlungen oder Verhaltensweisen führt, um Beziehungen aufrechtzuerhalten oder den Verlust von nahestehenden Personen zu verhindern. Diese verzweifelten Versuche können sich auf verschiedene Weisen zeigen, wie z. B. übermäßige Anpassung, extreme Stimmungsschwankungen, Manipulation oder das Zeigen von impulsivem Verhalten, um die Aufmerksamkeit anderer zu erlangen.
-
Drastischer Wechsel in zwischenmenschlichen Beziehungen: Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Borderline-Diagnose ist ein drastischer Wechsel in zwischenmenschlichen Beziehungen. Dies bezieht sich auf das Phänomen, dass Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung dazu neigen, ihre Ansichten und Gefühle über andere Menschen extrem zu verändern. Zum Beispiel können sie eine Person anfangs idealisieren, sie als perfekt und ideal darstellen, aber dann plötzlich und unerwartet ihre Meinung ändern und diese Person stark abwerten. Diese extremen Wechsel in der Wahrnehmung können in kurzer Zeit erfolgen und sind oft nicht rational oder objektiv begründet. Sie können zu instabilen und turbulenten zwischenmenschlichen Beziehungen führen, da das Verhalten der betroffenen Person aufgrund dieser drastischen Wechsel unberechenbar und verwirrend sein kann.